Chronik der neuapostolischen Kirchengemeinde Nördlingen von 1909 bis 1952
- 1909: In Stuttgart und Schwäbisch Gmünd empfangen erste Seelen aus dem Ries den Heiligen Geist.
- 1910: Die Glaubensgeschwister Volk aus Goldburghausen übersiedeln nach Nördlingen. In ihrer Wohnung in der Schrannenstraße 14 und später in der Nürnberger Straße 8 werden Gottesdienste gehalten. Zwei Jahre später ziehen die Geschwister weg.
- 1920: Marie Thumm und ihre Tochter Margarethe kommen in Stuttgart zur Neuapostolischen Kirche. Die Familie wohnte in früheren Jahren in Löpsingen und dann in Nördlingen.
- 1921: Bei einem Besuch der Familie Thumm in Nördlingen im Herbst bringen sie der Kriegerwitwe Rosa Geyer das Zeugnis von der Sendung der Apostel.
- 1922: Am 1. November empfängt Rosa Geyer mit ihren 3 Kindern den Heiligen Geist durch den Apostel Karl Gutbrod in Aalen. In ihrer Wohnung in der Paradiesgasse 1 in Nördlingen werden ab November Gottesdienste gehalten. Dort versammelt sich die kleine Schar der Glaubensgeschwister aus Nördlingen, Merzingen und Ziswingen. Den ersten Gottesdienst hält der Bezirksälteste Gottlob Ricker aus Schorndorf.
- 1923: Die neuapostolische Gemeinde in Nördlingen besteht seit diesem Jahr. Einige Zeit finden Gottesdienste in Pflaumloch statt. Es dienen Amtsträger aus Schwäbisch Gmünd. Am 23. September findet in dem schlichten Raum in der Paradiesgasse 1 die erste Heilige Versiegelung von acht Seelen statt.
- 1924: Im Nebenzimmer des Gasthauses „Zum goldenen Schwan“ in der Wemdinger Straße 5 finden die Geschwister einen geeigneten Raum für die Gottesdienste. Als Vorsteher dient der Evangelist Christian Volk aus Aalen, der seinen Wohnsitz nach Nördlingen verlegt und bis 1927 tätig ist.
- 1926: Von Nördlingen aus wird das Evangelium auch nach Rudelstetten getragen. Hier können 10 Seelen den Heiligen Geist empfangen. In einem Raum, den die Familie Dürrwanger in ihrem Anwesen zur Verfügung stellte, können damit auch in Rudelstetten Gottesdienste durchgeführt werden.
- 1927: Ein geräumigeres Gottesdienstlokal bezieht die Gemeinde in einem Anbau des Gasthauses „Zum Kronprinzen“ in der Bürgermeister-Reiger-Straße 15. Die Gemeinde wird durch den Hirten Ernst Zehender aus Schorndorf betreut.
- 1928: Im März erhält der Diakon Georg Staudenmaier aus der Gemeinde Aalen von Apostel Karl Gutbrod den Auftrag, an der Seite des Hirten Ernst Zehender zu dienen und an den Mittwoch-Abenden in Nördlingen die Gottesdienste zu halten. Im November übersiedelt er mit seiner Familie nach Nördlingen. Er empfängt noch im gleichen Jahr das Priesteramt und wird als Vorsteher für die Gemeinde Nördlingen gesetzt. Die Gemeinde zählt mit den Geschwistern aus Rudelstetten 68 Seelen.
- 1929: Die Gottesdienste finden im Hause Berger Straße 1 statt, wo auch der Vorsteher mit seiner Familie wohnt. Durch den Zuzug von Diakon Karl Ebert bekommt der Vorsteher einen Mitarbeiter, der zwei Jahre später das Priesteramt empfängt. Gleichzeitig wird der Bruder Karl Rothbauer in das Diakonenamt gesetzt. Für die Teil-Gemeinde Rudelstetten empfängt der Bruder Adam Dürrwanger das Diakonenamt und der Diakon Johann Metzger das Priesteramt.
- 1932: Die Teil-Gemeinde Rudelstetten wird mit 22 Seelen von Nördlingen abgetrennt und selbst als Gemeinde geführt. Auch in weitere umliegende Orte wird das Zeugnis von der Sendung der Apostel getragen. So kann auch in Oettingen einige Zeit Gottesdienste gehalten werden.
- 1938: Der Mietvertrag für das Gottesdienstlokal wird gekündigt und die Gemeinde hat mit 90 Glaubensgeschwistern keinen Versammlungsraum. Der Vorsteher entschließt sich zum Bau eines Eigenheimes am Steigweg 16. Das Dachgeschoss wird als Gottesdienstlokal ausgebaut und kann im Herbst bezogen werden.
- 1939: Durch Zuzug kommt der Diakon Adam Dürrwanger aus Rudelstetten nach Nördlingen. Der Vorsteher hat einen weiteren Mitarbeiter, der später als Priester diente. Der zweite Weltkrieg bricht aus und viele Brüder werden zum Kriegsdienst eingezogen. Einer von ihnen, Bruder Ludwig Kopp, musste sein Leben lassen.
- 1943: Der Vorsteher, der inzwischen das Evangelistenamt empfangen hatte, wird ebenfalls zum Heeresdienst einberufen. Priester Karl Ebert war bereits eingezogen worden. Die Gemeinde wird nun durch Priester Johann Metzger aus Rudelstetten und durch Diakon Karl Rothbauer bedient.
- 1945: Im Juni kehrt der Vorsteher aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Noch im gleichen Jahr verkündigt man die Jesu- und Apostellehre in Merzingen und ein Jahr später in Harburg und Oettingen. Auch in Dinkelsbühl, Wassertrüdingen und Treuchtlingen wird in den folgenden Jahren der Anfang gemacht.
- 1946: Ernst Neu und Rudolf Staudenmaier empfangen das Unterdiakonenamt und Karl Mölle das Diakonenamt. Diakon Karl Rothbauer empfängt das Priesteramt. Inzwischen sind die meisten Brüder, die im Militärdienst standen, in die Heimat zurückgekehrt.
- 1949: Einige Amtsträger können für die Gemeinde neu ordiniert werden.
- 1951: Am 7. Oktober besucht der Präsident der Neuapostolischen Kirche, Stammapostel Bischoff im Saalbau des „Deutschen Hauses“ die Glaubensgeschwister aus Nördlingen und dem benachbarten Württemberg.
- 1952: Bezirksapostel Georg Schall spendet am 15. Juni im Gottesdienst im Saalbau der Sixenbrauerei in Nördlingen 43 Seelen aus dem Nördlinger Arbeitsbereich den Heiligen Geist. Priester Rudolf Staudenmaier wird das Evangelistenamt und dem Priester Karl Ebert das Hirtenamt anvertraut. Der Gemeindevorsteher Evangelist Georg Staudenmaier empfängt in diesem Gottesdienst das Bezirksevangelistenamt.